Der Starttag für die neu gewählten Pfarrgemeinderatsmitglieder findet am 27. Januar 2024 im Bonifatiushaus Fulda statt. Bitte merken Sie den Termin vor und teilen Sie ihn rechtzeitig allen Kandidatinnen und Kandidaten mit.
Nach der Wahl sind die Ergebnisse unter folgendem Link zu finden:
Bischof Dr. Michael Gerber ruft die Katholikinnen und Katholiken im Bistum Fulda auf, anlässlich der Pfarrgemeinderatswahl am 25. und 26. November 2023 wählen zu gehen und so aktiv Kirche mitzugestalten. Kirche und damit auch die Gesellschaft zu gestalten, Verantwortung zu übernehmen und wählen zu gehen, so Bischof Dr. Gerber, gründet in der Berufung, die Menschen durch Jesus erfahren. Diese Berufung führe Menschen zu einem neuen Miteinander.
Damit dieses Miteinander im Bistum Fulda in Zukunft noch besser als bisher umgesetzt werden kann, werden sich auch die Gremienstrukturen in naher Zukunft ändern. Ziel sei hierbei eine synodale Kirche, in der so Bischof Dr. Gerber „das Volk Gottes, das aus allen Getauften besteht, gemeinsam im Hören auf den Hl. Geist, das Wort der Schrift, auf die Tradition der Kirche, auf äußere Ereignisse, die sich im konkreten Sozialraum zeigen und auf die inneren Bewegungen einen Raum ermöglicht, in dem Menschen zu Jesus Christus und zum Evangelium finden.“ Der Bischof weist darauf hin, dass es dabei um Struktur, Kultur und Haltung gehe.
Steffen Flicker, der Vorsitzende des Katholikenrates des Bistums Fulda, ruft die Katholikinnen und Katholiken des Bistums auf, „die Pfarrei, die Zukunft mitzugestalten!“ Aus seiner Perspektive kommt es „auf die Ideen, Initiativen und das Engagement der Pfarrgemeinderäte an. Bei immer größer werdenden pastoralen Räumen muss Kirche vor Ort präsent sein. Sie als Pfarrgemeinderäte geben unserer Kirche eine Stimme und ein Gesicht.“
Mechthild Struß, stellvertretende Vorsitzende des Katholikenrates und Pfarrgemeinderatsmitglied in ihrer Heimatgemeinde, betont: „Ich denke, dass es nur dann gelingt, Verantwortung in der Mitgestaltung von Pfarrgemeinden zu übernehmen, wenn alle Beteiligten vor Ort vertrauensvoll zusammenarbeiten.“ Eine solche Mitverantwortung setze allerdings auch ein neues Verständnis von Kirchesein voraus, das nicht mehr dem bisherigen pfarrerzentrierten Gemeindebild entspräche, so Struß.
„Das Bistum Fulda befindet sich in einer Zeit starker Veränderungen“, so Domkapitular Renze. Die Räte stellen nach den Worten des Domkapitulars gemeinsam mit den Pfarrern und hauptamtlichen Mitarbeitenden die Weichen für eine zukunftsfähige Kirche, für eine glaubwürdige Glaubensverkündigung. Sie seien „eine wesentliche Kraft, die mit Freude, Kompetenz, Mut und Kreativität dafür sorgt, dass die Kirche im Bistum Fulda eine inspirierende Kraft für die Gesellschaft ist“. Er bittet deshalb darum, durch Kandidatur und/oder Wahl „die Chance zu nutzen, die Pfarreien und das Glaubensleben in unserem Bistum mitzugestalten.“
Die Katholische Kirche ist ein Raum von unterschiedlichen Menschen und Überzeugungen.
Sie können Kirche mitgestalten.
Sie können dafür sorgen, dass die Welt ein bisschen besser wird.
Das Bistum Fulda befindet sich gerade in einem Prozess der Neustrukturierung. Es gibt schon neugegründete Pfarreien, die einen Pfarreirat haben. Aufgrund der Tatsache, dass die diesjährige Pfarrgemeinderatswahl noch nach der alten Satzung durchgeführt wird, ist zur Zeit noch von „Pfarrgemeinderatswahlen“ die Rede. Die Satzung gilt jedoch für alle Neuwahlen – von Pfarreiräten und von Pfarrgemeinderäten.
Der Pfarrgemeinderat
Unserer Pfarreien stehen vor großen Herausforderungen: Gutes Zusammenwachsen verschiedener Kirchorte. Kluges Reagieren auf Kirchenaustritte und sinkende Einnahmen. Kraftvolle Umsetzung der Beschlüsse des Synodalen Weges. Und: mehr Synodalität wagen. In Zeiten von viel „weniger“, braucht es mehr Mit-Wirkung, Mit-Leitung und Mit-Bestimmung in einem Pfarrgemeinderat, der von Gottes Heiligen Geist beflügelt ist. Zeiten wie diese sind immer auch gesegnet für Neues. Dafür braucht es engagiert Menschen mit Herz, Hand und Köpfchen.
Die Erwartungen an die Kirche sind in unseren Pfarrgemeinden meist sehr unterschiedlich. Damit die verschiedenen Gruppen und Gruppierungen auch eine Stimme erhalten, ist es wichtig, einen Pfarrgemeinderat zu wählen, der diese Vielfalt dann auch abbildet: Alt und Jung, Familien und Singles, traditionell oder eher innovativ... Genauso notwendig ist es, dass in den größer werdenden pastoralen Räumen alle Kirchorte vertreten sind. Angesichts rückläufiger personeller und finanzieller Ressourcen wird sich der Pfarrgemeinderat noch stärker der Aufgabe stellen müssen, wie Kirche vor Ort auch in Zukunft lebendig bleiben kann. Die Zukunft der Kirche liegt mehr denn je in den Händen engagierter Menschen, die sich voller Zuversicht in das Wirken des Heiligen Geistes einbringen wollen.
Die katholische Kirche und die Pfarrgemeinden stehen in einem großen Veränderungsprozess. Als PGR- Mitglied kann ich das kirchliche Leben aktiv vor Ort mitgestalten, gemeinsam mit anderen Kirche sein und miteinander Neues und Bewährtes zusammenführen. Der PGR sollte verstärkt darüber nachdenken, wie auf Veränderungen im gesellschaftlichen Umfeld reagiert werden kann, und wie der Glaube wieder mehr an Bedeutung gewinnen kann.
Der PGR ist wichtig, weil er Frauen und Männern von der Basis ermöglicht, ihre eigenen Ideen und unterschiedlichen Talente einzubringen, aufzutreten und nicht auszutreten, sich für eine gleichberechtigte und demokratische Kirche einzusetzen.
Es braucht immer ein Zusammenwirken von Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen, um eine lebendige und lebensnahe Kirche zu gestalten.
Mit der Entscheidung, in den Pfarrgemeinderat einzutreten, habe ich alles richtig gemacht. Ich bin zum erstem Mal dabei und es bieten sich einfach unglaublich viele Gestaltungsmöglichkeiten. Von verschiedenen Festen, über Firmung, Kommunionwochenenden, Jugend- und Seniorenarbeit oder die Gestaltung des Gemeindelebens gibt es tolle Möglichkeiten, sich einzubringen. Außerdem ist der Pfarrgemeinderat für mich ein toller Ort, um meinen Glauben zu vertiefen. Für spezielle Themen gibt es außerdem unterschiedliche Ausschüsse – man kann sich also nahezu ihn allen Bereichen engagieren. Es lohnt sich als junger Mensch immer, sich und seine Ideen einzubringen.
Die Arbeit im Pfarrgemeinderat macht mir sehr viel Spaß. Durch den Zusammenschluss der Pfarrgemeinden kann ich nun auch den Ortsteil Buchenrod, in dem ich selbst wohne, vertreten und die Interessen der Gläubigen im Ort repräsentieren. Als junger Mensch hat man da natürlich tolle Möglichkeiten, sich einzubringen. In den regelmäßigen Sitzungen kommen immer viele verschiedene Charaktere mit ihren Ideen und Anregungen zusammen. Der Rat ist quasi das Sprachrohr der Gemeindemitglieder. Wir können uns dabei vor allem für die Interessen der jüngeren Generationen einsetzen. Hinzu kommt für mich natürlich auch die Freude am Glauben selbst.
„Pfarrgemeinderäte sind ein Ort, an dem unterschiedliche Positionen und auch Glaubenseinstellungen aufeinandertreffen“, weiß Annette Stechmann, Leiterin der Abteilung „Kirchliches Leben“ im Bischöflichen Generalvikariat Fulda. „Im Pfarrgemeinderat kann darum gerungen werden, wie es geht, aufeinander und auf das Wort Gottes in dieser Welt zu hören, um Kirche zukunftsfähig zu machen. Wenn Kirche nicht nur für sich lebt, sondern in unserer Gesellschaft als Verkünderin und Handelnde im Sinne des Evangeliums wirkt, erfüllt sie ihren Auftrag“, sagt die Theologin.
Aktuell gehe es darum, für die Pfarrgemeinderäte die Weichen für die kommenden Jahre zu stellen. Auch die Entwicklung synodaler Strukturen in den Gremien sei eine Aufgabe. „Sowohl neue Kandidaten, als auch Menschen, die sich bisher im Pfarrgemeinderat engagiert haben, können sich zur Wahl stellen“, betont die Theologin.
Stechmann sagt, dass jedes Engagement etwas ändert - für die Kirche vor Ort, aber auch im Bistum Fulda insgesamt: „In den Pfarrgemeinderäten sorgen Menschen mit Engagement, Freude, mit viel Kompetenz und Kreativität dafür, dass Kirche sich in ihrer Vielfalt entwickelt, um unsere Gesellschaft und auch unsere Kirche selbst mitzugestalten. Das verändert etwas!“
Welche Themen den Pfarrgemeinderat derzeit beschäftigen, sei von Pfarrei zu Pfarrei sehr unterschiedlich: „Für viele PGR-Mitglieder ist es Zeit zurückzuschauen auf die Wahlperiode und zu reflektieren, was sich eigentlich ereignet hat, wo es zukünftig weiter hingehen soll. Auch die Fragen der Zukunft, Fragen von Neugründungen, Formaten der Gremien sind wichtige Themen“, betont Stechmann. Jeder Mensch, der sich im Pfarrgemeinderat engagiert, soll spüren und empfinden, dass es eine Bedeutung hat, dass er da ist.